Zuerst wurde es im Garten ein bisschen laut: Hecken stutzen, Unkraut jäten, Beete harken. Ein Hospizgast wollte wissen, was denn Besonderes los sei?
Dann fragt jemand, ob ein Jacket getragen werden müsse? Krawatte? Zwischendurch den Wasserlauf überprüfen, Fenster putzen, Eingang öfter fegen, am Vorabend das Blumenwasser in allen Vasen erneuern. Eine Absage. Zwei nachgeholte Zusagen. Die Sitzordnung ändern, den Ablauf nochmals besprechen, gemeinsam variieren, wieder verwerfen. Schließlich alles so lassen wie ursprünglich geplant.
Am Morgen die Eingangstüre entriegeln, das Team macht nochmals die Runde durch alle Zimmer. Dann warten. Im Warten kommen Zweifel. Wurden die reservierten Namen wirklich richtig geschrieben? Haben die Eltern genügend Platz? Lasst uns die Stühle nochmals zählen. Ist der Raum gut temperiert? Wir dürfen nicht überziehen! Und wenn jemand etwas länger spricht? Gerade als wir denken, alles nochmals durchgehen zu müssen, biegen zwei dunkle Limousinen beim Lindentor ein. Der Nachbarsjunge blickt erstaunt auf. Wir winken uns zu.
Zweifel und Sorge reichen einander die Hand in eine Gegenwart, die jegliche Bedenken in Vorfreude auflöst, mitten hinein in diesen strahlenden Spätsommertag.
Er steigt aus und lächelt. Ich glaube, wir haben bestanden!
Fast wie eine Familie, die einen lang erwarteten Reiserückkehrer empfängt, gehen wir hinein und berichten dem interessierten Ehrengast, wie es uns in den ersten zwei Pandemiejahren ergangen ist.
Wir schätzen uns glücklich, unseren Schirmherrn und Ministerpräsidenten, Daniel Günther, am vergangenen Wochenende in unserem Haus und der anschließenden Matinée haben begrüßen zu dürfen.
